Taborplatz statt Asphaltwüste!
Zwischen den zwei großen Stadtentwicklungsgebieten im 2. und 20. Bezirk könnte ein attraktiver, grüner Platz entstehen – doch die rot-pinke Stadtregierung droht hier durch mutlose Pläne eine Chance zu verpassen. Wir fordern einen klimafitten „Taborplatz“ für den neuen Stadtteil.
Rund 36.000 Menschen leben in den beiden großen Stadtentwicklungsgebieten Nordbahnhof und Nordwestbahnhof im 2. und 20. Bezirk bzw. werden in den nächsten Jahren einziehen. Zusätzlich werden hier rund 25.000 Menschen arbeiten. Auf den ehemaligen Bahnhofsgeländen entsteht also Österreichs 13.-größte Stadt. Dieses riesige Gebiet bringt daher viele stadtplanerische Anforderungen mit sich – unter anderem neue Verbindungen im öffentlichen Raum, die auch als Platz zur Begegnung, zum Ausruhen, zum Abkühlen, zum Spielen, Gehen und Arbeiten genutzt werden können.
Die gute Nachricht ist: An der Schnittstelle der beiden neuen Gebiete zwischen der Leopoldstadt und der Brigittenau gibt es einen 2.000 Quadratmeter großen Raum, der genau diese Anforderungen erfüllen kann: die Kreuzung der Taborstraße / Nordbahnstraße und der Nebenstraße Rebhanngasse – derzeit ein riesiges unzeitgemäßes Straßenbauwerk, das für die Bevölkerung als öffentlicher Raum leider unbrauchbar ist. Die Rebhanngasse dient aktuell vor allem als Schleichweg für Autofahrer:innen, die sich eine rote Ampel sparen wollen.
Genau dieser Platz muss aus unserer Sicht nun den Anforderungen entsprechend und zeitgemäß genützt und umgestaltet werden – Vorhang auf für den „Taborplatz“!
So sieht die Autokreuzung aus. Die SPÖ: So soll´s auch bleiben.
Wir sagen: So sollte es hier sein!
Ein grüner „Taborplatz“
Wir Grüne fordern hier einen neuen „Taborplatz“ als öffentlichen Raum für die Menschen, mit Bäumen, viel Schatten, Entsiegelung, Wasser, hochwertigen Sitzgelegenheiten und attraktiven Radwegen. Der „Taborplatz“ soll ein angenehmer Ort inmitten zweier großer Stadtentwicklungsgebieten werden, mit Möglichkeiten für Events, Märkte oder kleinen Konzerten.
Die Klimakrise verzeiht kein Zögern und Zaudern. Wir müssen unsere Plätze und Straßen so gestalten, dass sie in Zukunft unsere Bezirke lebenswerter machen und ihre Klimawirkung positiv ist. Wir Grünen haben mit dem nahegelegenen Else-Feldmann-Park gezeigt, wie aus einer grauen Straße ein Park gemacht wird. Das können wir auch hier mit dem neuen Taborplatz machen!
Bernhard Seitz Bezirksvorsteher-Stellvertreter stellvertretender Vorsitzender der Bezirksentwicklungskommission stellvertretender Vorsitzender der Bezirks-Katastrophenschutz-Kommission
Die beiden Stadtentwicklungsgebiete sehen grüne Zonen vor, die sich genau an der besagten Stelle treffen könnten – und dadurch ergibt sich die große Chance, die Grünflächen mit einem klimafitten „Taborplatz“ zu verbinden. So entsteht ein attraktiver, urbaner Platz am Übergang zwischen Nordbahnhof und Nordwestbahnhof.
Rot-Pinker Beton
Es gibt aber auch eine schlechte Nachricht: In den Plänen der rot-pinken Stadtregierung zu den Stadtentwicklungsgebieten wird die Fläche des „Taborplatzes“ nicht als mögliches, grünes Verbindungsstück gesehen, sondern fristet sein Dasein als graue Trennlinie.
Die Stadtregierung ist drauf und dran, eine attraktive Chance auszulassen. Es droht ein kleingeistiger Umbau. Dass in den Plänen die einzigen drei Bäume, die es dort derzeit gibt, der zukünftigen Straße weichen sollen, ist sinnbildlich für das alte Denken der Wiener SPÖ. Wien braucht hier aber einen neuen urbanen Platz mit viel Grün- und Aufenthaltsflächen statt Asphalt und Autoschleichweg.
Kilian Stark Planungssprecher der Grünen Wien
Das Uralt-Denken der Stadtregierung muss umgekehrt werden und der Platz den Menschen im 2. und 20. zurückgegeben werden. Die Stadtregierung muss hier ihre Planungen deutlich ändern, wenn W.ien auch für unsere Kinder und Enkelkinder noch lebenswert bleiben soll
Bernhard Seitz Bezirksvorsteher-Stellvertreter stellvertretender Vorsitzender der Bezirksentwicklungskommission stellvertretender Vorsitzender der Bezirks-Katastrophenschutz-Kommission
Zusätzliche Bedeutung durch Schulcampus
In unmittelbarer Nähe zum „Taborplatz“, an der Rebhanngasse gelegen, soll ein neuer Schulcampus errichtet werden. Schon bald werden hier also viele Kinder ein- und ausgehen und dabei dann mit jeder Menge Autoverkehr zu kämpfen haben. Das heißt: gefährlich, laut, voller Abgase und im Sommer extrem heiß. Auch deshalb braucht es hier eine zukunftsgerechte Gestaltung ohne Durchzugsverkehr – eben klimasoziale Politik.
Das bedeutet beim „Taborplatz“: Rückbau von Straßen, Entsiegelung von Betonflächen und begrünen, wo es geht. Das alles geht am „Taborplatz“ – also: aufbäumen und aufbrechen!