Förderungen für Bezirkskultur
Wir fordern Förderrichtlinien, die Künstler:innen unterstützen!
Um die vielfältige Kulturszene im Bezirk optimal zu unterstützen, braucht es eine kulturpolitische Strategie – sowohl organisatorisch als auch finanziell – und entsprechende Transparenz und Nachvollziehbarkeit, welche Kulturprojekte wir über die Kulturkommission des Bezirks fördern.
Für die Künstler:innen!
Wir Grüne setzen uns seit Jahren dafür ein, einen Katalog mit objektiven und transparenten Kriterien für die Bezirkskulturförderung zu erarbeiten, um der Willkür der Entscheidungen endlich ein Ende zu setzen. Doch die anderen Fraktionen, allen voran die SPÖ, haben nun Kriterien durchgesetzt, die Kunstschaffenden bei der Finanzierung ihrer Projekte zusätzliche bürokratische Hürden aufzwingen sowie bei der Projektumsetzung einschränken.
Wir fordern Transparenz
Das Budget für Kulturförderungen im Bezirk wurde auf 140.000 € für das Jahr 2023 angehoben, doch liegen wir damit immer noch bei lächerlichen 1.30 € pro Einwohner:in und Jahr und gehören somit zu den Schlusslichtern der Wiener Bezirke (zum Vergleich: Neubau hat die höchsten Ausgaben pro Kopf für Kultur mit fast 12.80 €)! Für die 20.000 Euro Erhöhung im Vergleich zu 2022 hat sich die SPÖ etwas einfallen lassen, von dem völlig unklar ist, was es konkret bedeuten soll: Diese Summe ist nämlich für „Kulturelle Aktivitäten für die Allgemeinheit“ reserviert – ohne transparent zu machen, wofür es eines eigenen Budgetpostens bedarf, wenn doch laut SPÖ-Bezirksvorsteher-Stellvertreter Christoph Zich, ohnehin alle finanziellen Unterstützungsleistungen für kulturelle Projekte von der Kulturkommission beschlossen werden würden.
Grüne vermissen Fair Pay
Einigkeit herrscht zwar bei den grundlegenden Punkten der Förderkriterien wie Barrierefreiheit und Zugänglichkeit bzw. Niederschwelligkeit (Kunst & Kultur dürfen keine Frage des Einkommens sein), dem Wunsch nach einer Belebung des öffentlichen Raumes und einem Schwerpunkt auf Inklusion/Gleichstellung/Diversität (Kultur soll einschließen, nicht ausschließen). Doch das ist nicht genug!
Faire Entlohnung der Kulturarbeit ist Voraussetzung für ein vielfältiges Kulturangebot. Bei den geförderten Projekten muss auch auf Mindeststandards und eine faire Bezahlung der involvierten Künstler:innen geachtet werden. Dieser Punkt kommt bei den Kriterien nicht vor und scheint wohl nur den Grünen ein Anliegen zu sein.
Bürokratische Hürden und geringere Fördersummen bei gestiegenen Kosten
Weitere Gründe, warum wir den Förderrichtlinien, wie die SPÖ sie durchgesetzt hat, nicht zustimmen können: Förderungen sollen in Zukunft nur an Vereine vergeben werden. Die Fördermöglichkeiten für Einzelpersonen entfallen somit, was den offiziellen Kriterien der Kulturabteilung der Stadt Wien widerspricht und einen Mehraufwand für Künstler:innen bedeutet. Auch wird nun eine Obergrenze für Förderungen festgelegt, was für zahlreiche Projekte eine wesentlich geringere Förderung als in den letzten Jahren üblich bedeuten würde – und das bei hoher Inflation und massiv gestiegener Kosten für den Kulturbereich.
