Ergebnisse der Bürger:innenversammlung zur Verbauung der Venediger AU

Am Freitag, den 29. April, kamen etwa 170 Menschen ins Haus der Begegnung am Praterstern, um an der von uns beantragten Bürger:innenversammlung zur Verbauung der Venediger Au teilzunehmen. Zur Erinnerung: Die Jugendsportanlage in der Venediger Au soll mit einer 40x70x13 Meter großen Halle verbaut werden.

Hier eine Zusammenfassung vom Grünen Bezirksvorsteher-Stellvertreter Bernhard Seitz:

Moderiert wurde die Veranstaltung von Andrea Mann von der Gebietsbetreuung. Am Podium saßen Vertreter:innen des Architektenteams bzw. der Projektgesellschaft der Wien Holding, der MA 51 (Sportamt) sowie der Bezirksvertretung (Bezirksvorsteher Nikolai und Bezirksvorsteher-Stellvertreter Zich, beide SPÖ), von denen Folgendes zu erfahren war:

– Die Planung der Halle wurde nicht ausgeschrieben, das sei nicht sinnvoll, weil dann bekäme man Lösungsvorschläge, die man nicht wollen würde (Ulli Sima lässt grüßen).

– Die Flächenwidmung (d. h. die besonderen Bestimmungen für die Bebauungsbestimmungen) verbietet explizit jede Bebauung des Platzes. Daher werde jetzt eine Ausnahme gem. § 71 der Bauordnung (Bauten vorübergehenden Bestands) kommen, so wie für ein Zelt o. Ä. Danach werde der Gemeinderat irgendwann die Widmung ändern. Ich war bisher der Meinung, dass man zuerst die Widmung macht und dann betoniert. Das gilt für eine städtische Halle in einem durch Leitbild Grünräume geschützten Park offenbar umgekehrt.

– Die Angebote könnten unmöglich in die Sport Arena (den neue Sportpalast anstelle des Radstadions) integriert werden, das wären ja unterschiedliche Zielgruppen. Warum sich die unterschiedlichen Nutzungsgruppen ausschließen würden, wurde nicht verständlich erläutert.

– Alternativstandorte seien geprüft worden, das Ergebnis der Prüfung wird aber nicht veröffentlicht. Die Fläche durfte im Übrigen keine Erwerbungskosten verursachen.

– Zur Frage des Termins einer Bürger:innenversammlung Monate nach Festlegung des Baus: Am 16. Dezember wurde verkündet, dass die Halle kommt, dann kam Weihnachten, dann Covid, und leider ist nun alles schon fix.

– Der Sportplatz wäre nicht mehr so richtig unversiegelt, daher wäre es kein Verlust, ihn zuzubetonieren, das wäre ökologisch ok. Außerdem würde es in Zukunft wegen der Erwärmung der Stadt eh keinen Spaß mehr machen, im Freien Sport zu treiben.

– Ca. 170 Menschen kamen vorbei, um zu hören, dass sich an dem Projekt sicher nichts mehr ändern würde und dass man sicher sei, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die SPÖ und der Magistrat haben wieder mal gezeigt, wie sie sind: Völlig verstört davon, dass nicht alle Welt von ihrer Weisheit und ihren Wohltaten begeistert ist und ohne jedes Verständnis für die Probleme der Zeit. Es ist zum Verzweifeln. Trotzdem bin ich sehr froh, dass so viele Menschen es sich nicht nehmen haben lassen, den Verantwortlichen klar zu sagen, was sie von ihrer Entscheidung halten.

Bernhard Seitz steht im Park Venediger Au.