Vorplatz Praterstern – Freie Mitte – Weibliche Leopoldstadt – Anwohner:innenparken

Hier zusammengefasst eine Übersicht über einiges, das in der Leopoldstadt passiert ist bzw. umgesetzt wurde, und das auf die Grüne Bezirksvorstehung, die von 2016 bis 2020 dem Bezirk vorgestanden ist, zurückgeht.

Baustelle am Praterstern

Neugestaltung Vorplatz Praterstern

Es war eines der ersten größeren Projekte, die Uschi Lichtenegger als Bezirksvorsteherin im Visier hatte: Der Umbau des Bahnhofsvorplatzes am Praterstern. Die Gestaltung des Areals als Betonwüste mit Pflanzenkäfigen war bereits mit seiner Eröffnung 2010 als misslungen zu bezeichnen, Einsprüche wurden in der Planungsphase jedoch abgeschmettert. Uschi Lichtenegger hat 2017 lokale Expert:innen an einen Tisch geholt, um eine Neugestaltung des Hotspots Praterstern zu planen. Ein 2020 fertig gestellter Begrünungsplan wird nun leicht adaptiert umgesetzt. Was freilich offen bleibt: Die Verkehrshölle rund um den Bahnhof bleibt unangetastet. Um eine klimagerechte Umgestaltung, die auch dort den Menschen mehr und den Autos weniger Raum gibt, wird sich wohl eine nachfolgende Politiker:innengeneration zu kümmern haben. Apropos Praterstern: Der in Schwarz gehaltene bunkerartige Neubau der Polizeistation wurde vollständig am Bezirk vorbei geplant. Aber er fügt sich ganz gut in die vermurkste Planungsgeschichte des Pratersterns ein. Leider!

Die Freie Mitte nach den kleinen baulichen Maßnahmen wie dem Steg, der durchführt und auf dem Foto zu sehen ist.

Die Freie Mitte am Nordbahnviertel als Vorzeigeprojekt

Er wird als Vorzeigeprojekt der Stadt Wien präsentiert, war aber hart erkämpft: der Naherholungsraum „Freie Mitte“ im Stadterweiterungsgebiet Nordbahnhof mit seinen 9,3 Hektar an Freifläche. Die Planung für die Neugestaltung erfolgte mit enger Beteiligung der dort wohnenden Menschen: Sie greift nur sanft in die über Jahrzehnte verwilderte einstige Industriebrache ein und orientiert sich am Prinzip, alte Elemente mit neuen zu verweben. Im Mai 2020 wurden die Pläne präsentiert, im Sommer 2021 begann der Umbau.

Anwohner:innenparkplätze reduzieren Zufahrt mit Auto

Viele Autofahrer:innen haben die Leopoldstadt als Parkplatz genützt, um möglichst nah an den ersten Bezirk ranzukommen oder um zu lokalen Events wie in der Messe oder zum Besuch des Praters motorisiert anzureisen. Mit einer deutlichen Erweiterung von Anwohner:innenparkplätzen wurde dem nun Einhalt geboten. Unter Grüner Bezirksvorstehung wurden die bereits bestehenden Anwohner:innenparkplätze im Karmeliterviertel erweitert, neue umgewidmete Plätze entstanden im Rotensternviertel und im Stuwerviertel, wo nun mehr als 600 Stellplätze Bewohner:innen des Viertels vorbehalten sind. Der Effekt: Es gibt damit weniger motorisierten Verkehr durch „Parkplatztourist:innen“.

Die Tafel beim Else-Feldmann-Park ist im Vordergrund; im Hintergrund sieht man den Else-Feldmann-Park

Die Leopoldstadt wird weiblicher

Im gesamten 20. Jahrhundert wurde in der Leopoldstadt keine einzige Verkehrsfläche nach einer Frau benannt. Die vielfach herausragenden Leistungen vieler Frauen gerieten somit in Vergessenheit. Wir haben 2018 mit der Einrichtung einer rein weiblich besetzten Arbeitsgruppe begonnen, das Verhältnis zugunsten von Frauen zu verschieben, indem bei Neubenennungen verdienstvollen Frauen, die im Bezirk gelebt oder gewirkt haben, der Vorzug gegeben wurde. Das Resultat: Unser Bezirk erinnert nun etwa an Else Feldmann, jüdische Schriftstellerin und Journalistin, an die Initiatorin der „Steine der Erinnerung“ Elisabeth Ben David-Hindler oder auch an die antifaschistische Widerstandskämpferin und Frauenrechtlerin Irma Schwager, um nur wenige Beispiele zu nennen. Als frauenpolitischer Paukenschlag kann getrost der Beschluss zur Benennung von neun Abschnitten der Promenade am Donaukanal bezeichnet werden. Im oberen Drittel werden sich die Namen von Widerstandskämpferinnen und Verfolgten des NS-Regimes finden, danach Künstlerinnen und eine Hakoah-Schwimmerin vor den Vorhang geholt.